Die Welt des Fritz Strobl
Wir haben uns mit dem Weltmeister & Olympiasieger zum Frühstück getroffen und mit ihm über seine Erfolge, seine Wurzeln und seine Werte unterhalten. Wie man sich als „Streif-Rekordhalter“ fühlt, weshalb die Landwirtschaft in seinem Leben einen hohen Stellenwert einnimmt und warum man das Maschinenring-Mitglied „Fritz the Cat“ jetzt öfter bei uns sehen wird, erfahren Sie hier.
„Die rasante Welt des Schirennsportes erfordert eine solide Basis, um im Wettlauf um Hundertstelsekunden menschlich und sportlich erfolgreich bestehen zu können“, davon ist Fritz überzeugt. Als einer der erfolgreichsten österreichischen Skirennläufer weiß der ausgebildete Polizist
und Landwirt genau wovon er spricht. Seine Wurzeln hat der Friedl, wie in viele seiner Rennsport-Kollegen nennen, nie vergessen. Obwohl der erfolgreiche Ex-Skirennläufer und Tausendsassa sehr viel unterwegs ist, ist doch sein Bauernhof weiterhin großer Bestandteil seines Lebens.
Und natürlich seine Familie, mit der er hier lebt. Mit Frau Bettina, seinen beiden Söhnen und seinem Vater wird der Hof gemeinsam bewirtschaftet. Jeder hilft mit - sogar die Mitglieder des Maschinenring Spittal, wenn im Agrarbereich einmal Dienstleistungen benötigt werden.
Eine „steile“ Karriere
Fritz besuchte die Skihauptschule in Schladming und kam durch die Gendamerieschule in Großgmain nach Salzburg. Im Weltcup feierte er am 12. Dezember 1992 in Gröden (Italien) seine Premiere. Es sollten zwei magere Saisonen folgen und bis zum 15. Jänner 1994 dauern, ehe er in Kitzbühel als 20. in der Abfahrt seine ersten Weltcuppunkte holte. Im Winter 1996 nahm er nach weiteren durchschnittlichen Resultaten den Umweg über den Europacup und sicherte sich als Sieger der Spezialwertung Super-G einen Fixplatz für die Weltcupsaison 1997. Diese Saison eröffnete er am 15. Dezember 1996 mit seinem ersten Weltcupsieg in der Abfahrt von Val d‘Isere (Frankreich). Fritz war mit Nummer 43 ins Rennen gegangen und führte einen Vierfachsieg der Österreicher an. Im selben Winter gelang ihm beim Sieg in Kitzbühel ein bis heute gültiger Streckenrekord (1:51,58).
1998 wechselt Fritz Strobl nach dem geplanten, später dann doch nicht sofort vollzogenen Ausstieg von Blizzard die Skimarke und fährt für den Rest seiner Karriere bei Salomon. Seinen siebenten und letzten Abfahrtssieg im Weltcup feiert Strobl am 26. November 2005 im kanadischen Lake Louise, ein Jahr später steht er am 16. Dezember 2006 in der Abfahrt von Gröden als Dritter letztmalig auf dem Podium.
Chartstürmer als „Mozart von der Mausefalle“
Für den Teamsponsor Iglo nahm Fritz Anfang 2007 das Lied „Genie auf Ski“ mit der Textzeile „Ich bin der Mozart der Mausefalle“ auf. Als „Fritz & The Downhill Gang“ (mit Werner Franz, Klaus Kröll, Hans Grugger, Andreas Buder und Christoph Kornberger als Backgroundsänger) schaffte er es bis auf Rang zwei in den „Austria Top 40“. Auch hier zeigte Fritz sein soziales Engagment. Die Erlöse aus dem Hit gingen nicht in seine Kasse, sondern kamen dem österreichischen Behindertensport zugute. Wenige Wochen später ging er am 15. März 2007 in Lenzerheide (Schweiz) als Mozart verkleidet in den letzten Super-G seines Lebens, wobei er mehrmals auf der Piste stoppte, um sich von Trainern und Weggefährten zu verabschieden. Im Ziel wurde er von der ÖSV-Trainercrew gebührend empfangen: Die Coaches hatten sich auch allesamt in Mozartkostüme gehüllt, sein bester Freund im ÖSV-Team, der Zauchenseer Michael Walchhofer, trug Strobl auf den Schultern durch den Zielraum.
Familie als Rückhalt
Der Wert und die Wichtigkeit der Familie war Fritz immer bewusst: „Der Rückhalt in meiner Familie, die mich über all die Jahre begleitet hat, ist sicherlich eines meiner Erfolgsgeheimnisse“, sagt er stolz. Egal ob Triumph oder Misserfolg, dort wo die Familie lebt, ist der Platz zum Erholen und Abschalten. Das ist als Sportler ganz wichtig. Die Familie bildet ein solides Fundament und bietet einem einen Ort, wo man sich wohlfühlt und die Akkus aufladen kann.